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Rohling/Roling

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Namenforschung

Gutachten zu Herkunft und Bedeutung des Familiennamens Rohling

(Deutsch-Slavische Namenforschung der Universität Leipzig)

Noch im 12.Jahrhundert trugen die Menschen oftmals nur einen Rufnamen, neben den ein Beiname treten konnte. Dieser zusätzlich gewählte Beiname bezog sich entweder auf den Namen des Vaters (Johannson), den Herkunftsort (Münchhausen), die Wohnstätte in einem Ort (Feldbusch), die Berufsbezeichnung (Köhler) oder Körper- und Wesenseigenschaften (Klugmann) des Namenträgers und konnte zunächst innerhalb der Generationen variieren, d.h. jeder Nachkomme trug einen eigenen, ihm entsprechenden Beinamen. Erst bei Verfestigung eines solchen Beinamens, dessen Übertragung auf andere Familienmitglieder, spricht man von Familiennamen.

Im Ursprung besaß jeder Familienname einen wörtlichen Sinn, bzw. er entstand aus dem lebendigen Ruf- oder Ortsnamengut. Die Familiennamen lassen sich also auf den zum Zeitpunkt ihrer Entstehung gebräuchlichen (mittelalterlichen) Wort- bzw. Ruf- oder Ortsnamenschatz zurückführen.

Das sich uns heute die Bedeutung eines Namens meist nicht mehr ohne weiteres erschließt, Namen inhaltlich undurchsichtig erscheinen, liegt darin begründet, dass das enthaltene Wort- und Namengut in den vergangenen Jahrhunderten verloren ging oder einen Bedeutungswandel erfuhr; Namen unterlagen zudem wie der Wortschatz vielfältigen sprachlichen Veränderungsprozessen und den Einflüssen der jeweiligen Mundart.

Die Endung –ing ist ein so genanntes patronymisches Suffix (patronymicum= nach dem Namen des Vaters benannt). Es bedeutet „zugehörig zu“ und wurde besonders im Norden, in den Niederlanden und im Oldenburgischen zur Ableitung von patronymischen Familiennamen verwendet. Zur Kennzeichnung der Abstammung des Sohnes vom Vater bekam der Sohn einen Beinamen, der den Rufnamen des Vaters enthielt, an welchen also das Suffix –ing angefügt wurde.

Die Basis des Familiennamens Ro(h)ling ist die mittelalterliche Form eines germanisch-altdeutschen Rufnamens, dessen erstes Namenglied auf den germanischen Rufnamenstamm hröthi- „Ruhm“ zurückgeht. In früher althochdeutscher Zeit erscheint das Namenglied als Hrod-, das anlautende –h- verschwand jedoch bereits früh, da es vor –r- nur schwach artikuliert wurde.

Der Familienname Ro(h)ling wird allgemein als patronymische Ableitung zu Kurzformen des sehr beliebten Rufnamens Rodolf erklärt, genauer gesagt aus Kurzformen einer Namenvariante, die sich noch in den niederdeutschen Familiennamen Rohloff, Roleff, Rohloffs zeigt. Diese Familiennamen basieren auf einer Rufnamenform, die durch die Umstellung des –l- im Namen Rodolf in eine vorvokalische Position entstand: aus Rodolf wurde Rodlof. In der Konsonantenverbindung –dl- wurde das schwächer artikulierte –d- an –l- angeglichen: aus Rodlof wurde Rolof, und zu dieser Form entstanden in der Neuzeit unterschiedliche Schreibweisen und die zusammengezogenen Formen Rolf, Rolff, Rolfs, u.s.w. An eine Kurzform (Rol-) der Rufnamenform Rolof konnte nun durch Anfügen der Endung –ing die Form Roling, in späteren Schreibungen Rohling entstehen.

Der Familienname Ro(h)ling stammt also aus dem nordwestdeutschen Raum, ist eine patronymische Bildung mit dem Suffix –ing, dessen Ableitungsbasis eine Kurzform zum altdeutschen Rufnamen Rodolf, genauer gesagt, zu einer niederdeutschen Variante Rolof darstellt. Der Familienname Ro(h)ling bedeutet, „Sohn, Nachkomme, Angehöriger des Mannes namens Rolof“.

 

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